„Awareness“ kommt aus dem Englischen und lässt sich wörtlich mit „Bewusstsein, Informiert sein“ übersetzen. Awareness meint, dass Menschen, aber auch ganze Häuser/Systeme sensibilisiert werden und ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, wann die Grenzen anderer überschritten werden oder wurden. Alle Formen von Diskriminierung und Gewalt (körperlich und verbal) können dabei eine Rolle spielen, es geht aber auch um Sensibilität für das Wohlbefinden von Personen.

Awareness-Arbeit zielt darauf ab, dass sich alle Menschen unabhängig von Merkmalen wie bspw. Geschlecht/Gender, sexueller Orientierung, Religion, Hautfarbe, Herkunft, Aussehen, Alter und körperlichen Fähigkeiten möglichst wohl und sicher fühlen können. Grenzüberschreitende Situationen und Gewalt sollen durch Bewusstmachung von Strukturen und deren Reflexion bereits im Voraus verhindert werden. Wenn sie doch auftreten, gibt es geschultes Personal, an das sich betroffene Personen wenden können, um Beratung, Unterstützung und gegebenenfalls Hilfe zu bekommen.

Diskriminierung bedeutet, dass Menschen aufgrund individueller oder gruppenspezifischer Merkmale systematisch an der Ausübung ihrer Menschenrechte gehindert werden. Der Diskriminierungsbegriff des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in Deutschland orientiert sich an der Wirkung, nicht am Motiv. Für das Vorliegen einer Benachteiligung ist es egal, ob eine Behandlung aus einer feindseligen oder abwertenden Haltung heraus erfolgte oder ob der Nachteil einfach die unbeabsichtigte Folge einer bestimmten Regelung ist. In der Praxis kann Diskriminierung verschiedene Formen annehmen:

– Unterscheidung – wenn zum Beispiel BIPoC systematisch Zielpersonen polizeilicher Kontrollen werden.
– Ausschluss – wenn zum Beispiel Menschen aufgrund ihrer Identität an Clubtüren abgewiesen werden.
– Einschränkung – wenn zum Beispiel LGBTQIA+ die Versammlungsfreiheit nicht gewährt wird.
– Bevorzugung – wenn zum Beispiel bei der Wohnungsvergabe deutsche Staatsangehörige bevorzugt werden.
– Trennung – wenn zum Beispiel Rom:nja Kinder systematisch in getrennten Schulen oder Klassen unterrichtet werden, ohne ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse zu berücksichtigen.
– Verweigerung von angemessener Einrichtung – wenn zum Beispiel Gebäude nicht rollstuhlgerecht sind.

Hier eine (mit Sicherheit unvollständige) Auflistung an möglichen Diskriminierungen:

– Ableismus = Behindertenfeindlichkeit: Diskriminierung von Personen auf Basis von Fähigkeiten.

– Ageismus = Altersdiskriminierung: Diskriminierung von Personen aufgrund ihres Alters – bezieht sich sowohl auf vermeintliche Jugendlichkeit/junges Alter, wie auf ein höheres Alter.

– Antisemitismus: Diskriminierung von jüdischen Menschen.

– Fremdenfeindlichkeit: Diskriminierung von Menschen, die vermeintlich als „anders“ wahrgenommen werden – oft ausgehend von weißen Menschen gegen Menschen aus dem Ausland und/ oder BiPoC.

– Gewichtsdiskriminierung: Diskriminierungen aufgrund des körperlichen Erscheinungsbildes. Diskriminiert werden vor allem Menschen, die als vermeintlich zu dick oder zu dünn gelesen werden.

– Homofeindlichkeit: Diskriminierung von homosexuellen Menschen. Das Wort sollte als Ersatz für Homophobie genutzt werden. Phobie bedeutet „Angst“ und das konnotiert, dass homofeindliche Menschen einen rationalen Grund hätten, homofeindlich zu sein, weil sie ja „nur Angst haben“.
– Islam- /Muslimfeindlichkeit: Diskriminierung von Menschen, die den Islam praktizieren.

– Klassismus: Diskriminierungsform von Menschen basierend auf Finanzen, Lebensstil, Umfeld, Lebensraum und Bildung.

– Queerfeindlichkeit: Diskriminierung von queeren Menschen. Meist trifft dies auf Menschen zu, die (zumindest teilweise) nicht cis und/oder hetero sind.

– Rassismus: Diskriminierung, Unterdrückung und Ausbeutung (vor allem im Zuge der Kolonialisierung und fortbestehender Machtverhältnisse) von BiPoC, die ihren Ursprung in der Erfindung von menschlichen, hierarchisierten „Rassen“ findet. Wissenschaftlich ist bewiesen, dass es keine menschlichen „Rassen“ gibt, weswegen dieses Wort in Bezug auf Menschen nicht genutzt werden sollte. Rassismus meint heute jede auf race, der Hautfarbe, der Abstammung, dem nationalen Ursprung beruhende Diskriminierung von Menschen, die rassifiziert wurden/werden.

– Sexismus: Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts. Sexismus zeigt sich insbesondere in der Marginalisierung von weiblich gelesenen Personen, von Frauen, trans, nicht-binären und inter Menschen.

Black, Indigenous, and People of Color – abgekürzt BIPoC – ist eine Selbstbezeichnung von und für Menschen mit Rassismuserfahrungen.

Die Abkürzung steht für Black, Indigenous and People of Color, auf Deutsch Schwarze Menschen, Indigene Menschen und Personen of Color. BIPoC ist eine Selbstbezeichnung von und für Menschen mit Rassismus-Erfahrungen.

Das binäre (westliche) Geschlechtersystem geht davon aus, dass es nur zwei Geschlechter gibt, nämlich männlich und weiblich. Es lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu.

Heteronormativität beschreibt ein binäres Geschlechtersystem, das ausschließlich auf Mann und Frau basiert, welche in hierarchischem Verhältnis zueinanderstehen (Mann über Frau) und diese mit bestimmten Eigenschaften verknüpft

Die Vorsilbe cis bezeichnet, dass eine Person in Übereinstimmung mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht lebt. Somit wurde zum Beispiel einer cis Frau bei der Geburt ein weibliches Geschlecht zugeordnet und sie identifiziert sich ebenso selbst als Frau.

Die Abkürzung steht für Frauen, lesbische, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Menschen. Hiermit werden alle Menschen bezeichnet, die im Patriarchat diskriminiert werden. 

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch in der Gesellschaft selbstverständlich dazugehört, akzeptiert wird und selbstbestimmt teilhaben kann. Eine inklusive Gesellschaft versteht Verschiedenheit ausdrücklich als Bereicherung – es ist normal, unterschiedlich zu sein.

Intersektionalität beschreibt, dass mehrere Diskriminierungsformen gleichzeitig und überschneidend auf eine Person wirken können. Diese können nie als Einzeldiskriminierung betrachtet werden, sondern stehen immer in Wechselwirkung zueinander.